Blog | 06 April 2023
Quo vadis, EVU?
Michael Arthen über die Herausforderungen und Chancen für EVUs
Die Zeiten ändern sich
Die Energieversorgungsunternehmen (EVU) sehen sich aktuell mit großen Herausforderungen auf mehreren Ebenen konfrontiert. Die Zeiten, in denen Kunden als Abnahmestellen und meist nur als Zählernummer existierten sind vorbei. Geschäftsmodelle, die jahrzehntelang für stabile Erlöse standen, ändern sich rapide oder verschwinden. Umsätze und Gewinne aus dem Geschäft mit Strom aus Gas, Kohle und Atom sinken. Hört sich alles nicht so doll an. Allerdings entstehen gerade jetzt neue Geschäftsmodelle und die EVU sind gut beraten auf Disruption und veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Die digitale Transformation, in Städten unter dem Begriff „smart city“ bekannt, und neue Anforderungen an Mobilität stellen Chancen dar, die EVU erkennen und nutzen müssen.
Stadtwerke sind besser aufgestellt!
In diesem dynamischen Umfeld sehen viele Experten die kommunalen Betriebe (Stadtwerke) aufgrund ihrer Kundennähe und Kenntnis örtlicher Parameter oft besser aufgestellt, als die großen Energie-Platzhirsche. Das wohl wichtigste Thema aktuell ist die Bereitstellung moderner Mobilität. Mit modern geht immer auch die Anforderung einer Reduktion von Emissionen einher. Emissionen können Luftschadstoffe oder auch Lärm sein.
Ideen gibt es viele, aber was wird von den Bürgern nachgefragt, was ist bezahlbar und womit lässt sich perspektivisch Geld verdienen. Einige in den Markt (sprichwörtlich) geworfene Mobilitätsangebote wie E-Scooter sind in einigen Metropolen bereits wieder verschwunden oder auf dem Rückzug.
Vorbild Singapur
Ich möchte hier mal 2 Beispiele nennen, wo neue Geschäftsmodelle für EVU liegen:
City Transportation nach dem Vorbild von Singapur, in dem man mit enger Taktung, in sicheren, sauberen und elektrifizierten Fahrzeugen vom Umland in die City oder innerhalb der Stadt jederzeit von A nach B kommt. Dazu könnte man Mobilitäts-Hubs für Minibusse o.ä. an Knotenpunkten aufbauen und den Individualverkehr aus den Innenstädten massiv reduzieren.
Aufbau und Betrieb öffentlicher Mobilität kann eine Kernkompetenz städtischer EVU sein. Flächen, die heute für den Individualverkehr vorgehalten werden müssen, können einer anderen, die Lebensqualität erhöhenden Funktion zu geführt werden. Entsiegelung, Begrünung, Verminderung der Emissionen und eine signifikant höhere Lebensqualität wären die Folgen.
Dauerbrenner Radinfrastruktur
Ein zweites Beispiel ist ein Dauerbrenner. Förderung des Radverkehrs in Städten und da die Städte in Deutschland anders als in den Niederlanden oftmals hügelig bis bergig sind, sollte man mit E-Bikes unterwegs sein können mit entsprechender Ladeinfrastruktur, wo sie benötigt wird. Von einer entsprechenden Nutzungsänderung der Flächen und einem Ausbau der Infrastruktur würden auch P2P Bike- oder (Mini) Carsharing Konzepte enorm profitieren.
Die Planungsgrundlage für Städte und EVU
Und was hat das alles mit Cyclomedia zu tun? Wie ein guter Architekt sollten Städte und EVU einen Plan haben, bevor man loslegt. Wir bieten ein hochmodernes, digitales Modell der gesamten Stadt. Mittels Realflächenkartierung geben wir den Kunden ein Werkzeug, mit dem schnell und genau die Nutzung, die Flächenanteile, die Potentiale für Um- oder Rückbau, die bestehende und benötigte Infrastruktur in einer zentralen Anwendung „gemanagt“ werden kann.
Verwaltung und EVU nutzen eine zentrale Planungsgrundlage ohne Medienbrüche. Und das Ganze kann in 3-5 Monaten je nach Größe der Stadt einsatzbereit sein. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Also, lassen Sie uns über neue Geschäftsmodelle sprechen. Wir sind gerne Ihre Reisebegleiter in die digitale Zukunft.
Ich möchte Sie einladen!
Auf unserem Panoramatag am 15. Juni 2023 in Frankfurt am Main erfahren Sie mehr über innovative Projekte und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Cyclomedia-Daten. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!
Ihr Michael Arthen