Green city | 17 Juli 2020
Artikel: Klimawandel: Warum Sie als Stadt jetzt handeln müssen
Es ist eines der heißesten Themen: der Klimawandel. Wir alle wissen, dass wir den CO2-Ausstoß senken müssen. Die Fakten sind unbestreitbar. Wenn wir nichts unternehmen, werden die globalen Temperaturen von 2030 bis 2052 um mindestens 1,5 Grad Celsius steigen, warnt der Weltklimarat (IPCC). Klar, wir alle wissen bereits, dass die Zeit knapp wird. Aber ändern wir schon unser Verhalten? Und wussten Sie, dass gerade Sie als Stadt einen signifikanten Unterschied machen können?
Bilddaten liefern neue Insights, die nötig sind, um wesentliche Änderungen zu bewirken
Die Auswirkungen eines globalen Temperaturanstiegs von 1,5 Grad Celsius sind enorm: längere Dürreperioden an dafür untypischen Orten (auch in Europa), intensivere Stürme und stärkere Hurrikane. Entwicklungen wie diese führen zu Migrationsbewegungen, zum Aussterben von Tierarten und zum Absterben von Korallenriffen. Forscher errechneten auch, dass der wirtschaftliche Schaden, den der Klimawandel mit sich bringt, 54 Billionen (!) Dollar beträgt. Wir können die Realität also leider nicht beschönigen.
Die fast 200 Regierungen, die 2015 das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet haben, haben sich im Dezember 2018 in Katowice, Polen, versammelt. Sie wollten über den Zustand der Erde und die Verwirklichung ihrer vereinbarten Pläne sprechen. Das Hauptthema: Der Anstieg der globalen Temperaturen muss unter 2°C bleiben. Leider wurde dabei deutlich, dass es für die meisten Länder schwierig ist, von Worten zu Taten zu schreiten.
Der UN-Emissionslückenbericht zeigt, dass noch Zeit ist, die globale Erwärmung zu reduzieren, aber nur, wenn wir jetzt anfangen zu handeln! UN-Experten stellten fest, dass die Chance, den Temperaturanstieg bei 1,5°C zu halten, abnimmt. Um unter einem Anstieg von 2°C zu bleiben, müssen wir unsere Bemühungen verdreifachen. Um eine Steigerung von 1,5°C bis 2100 aufrechtzuerhalten, sind laut IPCC "schnelle, weitreichende Änderungen ohne Präzedenzfall" erforderlich. Maßnahmen wie höhere CO2-Steuern, innovative Techniken, ein deutlicher Rückgang der Schadstoffaktivitäten und eine Zunahme der Grünflächen, könnten die Lösung sein. Untersuchungen zeigen, dass wir uns sonst schon in den nächsten 20 Jahren auf die Auswirkungen gefasst machen können. Schlechte Nachrichten, oder?
In Ihrer Stadt könne Sie tatsächlich etwas verändern
Wir konzentrieren uns in der Regel auf Veränderungen auf globaler Ebene und versuchen, die führenden Politiker der Welt dazu zu bringen, Stellung zu beziehen. Doch während wir uns hauptsächlich Aktionen von Politikern und globale Organisationen befassen, sind es die Aktivitäten innerhalb von Städten, die viel stärkere Auswirkungen zeigen. Es wird immer deutlicher, dass die Veränderungen, die wir bewirken wollen, lokal beginnen. Wo die nationalen Regierungen offensichtlich Schwierigkeiten haben, den Stein ins Rollen zu bringen, sind Städte oft flexibler und können Aktionspläne schaffen. Städtische Nachhaltigkeitsprojekte sind üblicherweise viel innovativer und effektiver als Pläne auf der Weltbühne. Daher kommen die wirklichen Veränderungen aus der Stadtpolitik.
Weltweit ergreifen die zuständigen Stadtpolitiker Maßnahme, um ihre Städte zukunftssicher zu machen. Durch die Umsetzung nachhaltiger Anpassungen können Städte eine bedeutende globale Wirkung erzielen. Ihre Fähigkeit, auf Klimaambitionen zu reagieren, ist enorm, vor allem wenn sie zusammenarbeiten. Die Organisation C40 verbindet 94 der größten Städte der Welt, um Maßnahmen zu ergreifen, und weist den Weg in eine nachhaltigere Zukunft. Die Bürgermeister der C40-Städte, die mehr als 700 Millionen Bürger und ein Viertel der Weltwirtschaft vertreten, setzen sich dafür ein, die ambitionierten Ziele des Pariser Abkommens auf lokaler Ebene zu erreichen.
Mit mehr öffentlicher Grünfläche, einem intelligenten lokalen Energiemanagement, der Reduzierung des Stadtverkehrs und der Ermöglichung kreativer grüner Initiativen kann Ihre Stadt einen großen Unterschied machen. Bäume im öffentlichen Raum können beispielsweise den Energieverbrauch zum Heizen und Kühlen reduzieren und viel CO2 aufnehmen. Ein besseres Gleichgewicht zwischen Beton und Grün kann den CO2-Ausstoß erheblich senken und die Stadt attraktiver und lebenswerter machen. Lokale Initiativen und relativ kleine Anpassungen können bereits die Umweltauswirkungen der Stadt reduzieren. Die Stadt Paris verwendet beispielsweise Bilddaten, um den Stadtverkehr und das Parken zu regulieren und so Verkehrsstaus und damit CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Stadt Amsterdam hat zum Beispiel 18 Miniparks angelegt, 21 Schulhöfe begrünt und zwischen 2015 und 2017 11 natürliche Spielplätze realisiert. Diese einfachen Schritte summieren sich auf 20.000 Quadratmeter "Grün" in der Stadt.
Wie sieht's mit Ihrem "grünen Status" aus?
Ein guter erster Schritt zur Schaffung einer grüneren Stadt ist eine klare, detaillierte Sicht auf die Umwelt und den "grünen Status" der Stadt. Die Stadt Philadelphia hat zum Beispiel alle 112.000 Bäume erfasst, um mehr Einblicke in ihre Geolokalisierung, Gesundheit und erforderliche Pflege erhalten. Auch New York City kartiere seine 694.430 Bäume und berechnete die Umweltvorteile, die sie aus diesen Bäumen ziehen. Radwege, Parkmöglichkeiten, Parks und Grünstreifen können ebenfalls mithilfe detaillierter Bilder kartiert werden. Durch die Kartierung von Dächern, elektrischer Lichtanlagen und Ampeln können wir Möglichkeiten zur Energieeinsparung mithilfe von LED-Laternenpfählen und Sonnenkollektoren untersuchen.
Gleiches gilt für Verkehrsmanagement, Parkplätze und Radwege. Um eine gesunde Umwelt zu gewährleisten, wollen die Städte den Verkehr aus der Stadt leiten. So hat die Stadt Frankfurt ihr Parkmanagement mit Hilfe von Bilddaten optimiert. Die Mitarbeiten können herausfinden, wo und unter welchen Umständen Parkplätze zur Verfügung stehen. Ihr Ziel ist es, die Besucher der Stadt zu Parkplätzen außerhalb der Stadt zu führen und sie davon zu überzeugen, öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, um in die Innenstadt zu gelangen. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern schränkt auch den Stadtverkehr ein und verbessert die Lebensqualität der Bürger.
Es ist auch an der Zeit, die CO2-Emissionen innerhalb von Unternehmen zu reduzieren, wie durch das Pflanzen von Bäumen, die Übertragung von CO2-Steuern sowie durch die zahlreichen Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz der Arbeitsweise. Wenn Sie beispielsweise Situationen aus der Ferne und sogar online bewerten können, kann man sich viele Vor-Ort-Termine sparen, also somit Autofahrten und CO2-Emissionen. Die Verwendung aktueller Bilder und Daten des öffentlichen Raums Ihrer Stadt bietet wichtige visuelle Unterstützung und kann hilfreich sein, um Umweltziele zu erreichen. In vielen Fällen sind keine Besuche vor Ort mehr erforderlich, was zu einer erheblichen CO2-Reduzierung führt.
Wissen Sie schon, wie Sie etwas bewirken können? Wie kann Ihre Stadt effizient und entschlossen handeln, um den Planeten zu schützen? Eine Möglichkeit besteht darin, Ihren eigenen "grünen Status" zu untersuchen. Bildgesteuerte Daten können Ihnen dabei helfen, interessante Daten abzubilden und Möglichkeiten in Ihrer Stadt zu identifizieren. Es ist Zeit, etwas zu ändern. Und Veränderung beginnt bei Ihnen.
Neugierig, wie Ihre Stadt Umweltbelastungen reduzieren kann? Bei Cyclomedia bieten wir Einblicke und Lösungen, um Ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren.